Niyama

Umgang mit sich selbst

Im Vergleich zu den Yamas sind die Niyamas wesentlich persönlicher. Sie beziehen sich auf den Umgang mit uns selbst. Insgesamt gibt es fünf Niyamas:

Sauca bedeutet wörtlich Reinheit. Gemeint ist, dass wir darauf achten, unseren Körper, unseren Geist und unsere Umgebung nicht zu verunreinigen. Neben körperlicher Hygiene, gesunder Ernährung und dem sauber halten von Heim und Umwelt zählt hierzu auch das Etablieren von positiven und liebevollen Gedanken. Ziel ist es Klarheit unseres Geistes zu erlangen.

Santosha steht für Zufriedenheit und Genügsamkeit. Es bedeutet dankbar und zufrieden zu sein, mit dem, was wir haben, anstatt unglücklich darüber zu sein, was wir (noch) nicht haben oder (noch) nicht sind. Es beinhaltet die Wertschätzung unseres Lebens in allen Aspekten und die Fähigkeit, sowohl uns selbst als auch Geschehnisse jeglicher Art anzunehmen und so zu akzeptieren wie sie sind. Zufriedenheit beinhaltet das Schlüsselwort Frieden. Santosha impliziert in Frieden mit uns, unseren Mitmenschen und der Welt zu sein.

Tapas läßt sich am besten als stetiges Bemühen und Disziplin übersetzen. Wortwörtlich bedeutet es, den Körper zu erhitzen. Gemeint ist das innere Feuer, dass uns antreibt und uns Ausdauer und Durchhaltevermögen gibt, so dass wir auch anstrengende und teilweise unangenehme Erfahrungen im Prozess der Selbstfindung und- weiterentwicklung zulassen können. Darüber hinaus steht Tapas für Disziplin, ohne die wir auf unserem Weg kaum Fortschritte erlangen.

Svadhyaya bedeutet soviel wie Selbststudium und Selbstreflexion. Es geht darum unser Denken und Handeln aufmerksam zu beobachten und kritisch zu hinterfragen und so unseren eigenen inneren Prozess der Weiterentwicklung bewusst zu begleiten. Svadhyaya bedeutet auch sich durch geeignete Literatur weiterzubilden.

Ishvara Pranidhana bedeutet in Sanskrit die Hingabe an das Göttliche oder auch Gottvertrauen. Gemeint ist der Glaube und das Vertrauen auf eine höhere Kraft, die uns führt und größer ist als wir. Dabei spielt es keine Rolle, welche Form oder welchen Namen diese Vorstellung des Göttlichen hat. Das ist jedem selber frei gestellt, denn Yoga gehört keiner bestimmten Religion an und kann von jedem praktiziert und gelebt werden.